Moderation hat eine Grundhaltung

Moderation bedeutet im ursprünglichen Sinn: „Mäßigung“ oder „Maß halten“ und übernimmt in der thematisch bezogenen Gruppenarbeit eine Art „Hebammenfunktion“.

Die Moderator*innen versteht sich als Helfer*in, Begleiter*in usw. einer Gruppe und unterstützt aus diesem Grundverständnis heraus eine Gruppe arbeitsfähig zu werden und zu bleiben, eigenverantwortlich zu arbeiten, gemeinsame Ziele zu formulieren, Lösungen für ihre Probleme und Fragen zu erarbeiten und die Umsetzungen sicherzustellen. Das heißt, die Moderation ist verantwortlich für das methodische Vorgehen, nicht aber für die zu bearbeitenden Themen und die erarbeiteten Ergebnisse.

Die Moderationstätigkeit ist nicht zu trennen von der Person des*r Moderator*in. Das Moderieren und die damit verbundenen Verhaltensweisen werden von einer inneren Haltung Menschen, ihren Fähigkeiten und Kompetenzen sowie ihren Entfaltungsmöglichkeiten gegenüber geprägt. Wertschätzung gegenüber jeder*m Einzelnen in einer Gruppe sowie die Beteiligung aller im gesamten Moderationsprozess, sind zwei wichtige Grundhaltungen in der Moderation

Moderation fördert die Kommunikation der Beteiligten

Für Entwicklungs-, Planungs- oder Veränderungsprozesse ist eine gelungene Kommunikation aller Beteiligten von großer Bedeutung. Darum beschäftigen wir uns in einem Moderationsseminar u.a. mit solchen Fragen: Wie kann Moderation eine Kommunikation in einer Gruppe unterstützten und die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen fördern.

Das Thema Kommunikation orientiert sich in der Moderationsfortbildung überwiegend an dem Modell von Schulz von Thun: Vier Seiten einer Nachricht – Verständlichkeit von Informationen – Wertschätzung und Beteiligung – Stimmigkeit der Moderation u. a.

Moderation hält eine Balance zwischen den einzelnen Personen, der Gruppe und dem Thema

Um besser zu verstehen, was in Gruppen passiert und wie sich Menschen in Gruppen verhalten, entstanden eine Reihe von Modellen, die Antworten auf diese Fragen versuchten. So unterschiedlich die entstandenen Modelle auch sein mögen, in der Gesamtheit lassen sich Ähnlichkeiten herausarbeiten und feststellen, dass je nach Gruppenart, Aufgabe und Rahmenbedingungen Gruppen verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen. Wir beziehen uns auf ein Phasenmodell, das die Beziehungen innerhalb der Gruppe und die zeitliche Entwicklung einer Gruppe unter sozialpsychologischen Aspekten betrachtet.

Ein weiteres Grundprinzip in der Moderation ist für uns, in Anlehnung an die Themenzentrierte Interaktion (TZI), in den Veranstaltungen eine Balance herzustellen, zwischen Individuum, Gruppe und dem Inhalt der Veranstaltung. Jeder Mensch ist Einzel- und gleichzeitig Gruppenwesen. Dies bedeutet, dass in den Fortbildungen jede einzelne Person mit ihren individuellen Erfahrungen, Bedürfnissen und Sichtweisen erstgenommen und gleichzeitig darauf geachtet wird, dass die Kommunikation unter den Teilnehmer*innen gefördert und ein voneinander und miteinander Lernen am jeweiligen Thema ermöglicht wird.

Moderation fördert die gemeinsame Lösungssuche

In der Moderation, besonders z. B. von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen, wird häufig die Frage aufgeworfen, wer an welchen Stellen wie zu beteiligen sei. Die Frage „ob überhaupt zu beteiligen sei“, steht nicht mehr zur Diskussion. Letztlich ist die Moderation eine „Beteiligungsmethode“, die der Gruppe hilft für ein Thema, eine Problem oder eine Frage gemeinsam eine selbstentwickelte Lösung zu finden.

Moderation gibt keine Antworten sondern begleitet durch Fragen

Die Fragetechnik ist in der Moderation ein zentrales Instrument, vielleicht sogar das zentrale Instrument zur Steuerung von Gruppenprozessen. Einerseits dienen Fragen dem Einstieg in jeden Arbeitsschritt, andererseits führt gutes Nachfragen das Gespräch weiter. Fragen und Nachfragen dienen dazu, das Gespräch zielgerichtet in Gang zu bringen und Gesprächsblockaden aufzulösen.

Moderation folgt einer klaren Struktur

Keine Moderation ohne einen Plan. Für alle Beteiligten muss der Ablauf eines Treffens, das moderiert werden soll, klar sein. In den Moderationsseminaren stellen wir einen Sechs-Schritte-Ablauf vor, der später variabel auf die jeweilige Situation, das Thema und die Teilnehmenden abgestimmt werden kann. Diese Struktur hilft der Gruppe ihr Thema zielgerichtet und ergebnisorientiert zu bearbeiten.

Moderation braucht konkrete Absprachen und Zeit zur Vorbereitung

Der*die Moderator*in muss sich gezielt auf die jeweilige Veranstaltung, das Thema, den Ablauf sowie das methodische Vorgehen und die Gruppe der Teilnehmenden einstellen. Dazu gehört eine intensive Vorbereitung und ein genau geplantes Vorgehen. Nur so kann gesichert werden, das der*die Moderator*in in der Begleitung der Gruppe einerseits sicher und klar vorgehen kann und andererseits auf Unvorhergesehenes eingehen und den Ablauf ggf. ändern kann.

 

Haben Sie Interesse an einer Moderationsfortbildung? Gerne unterbreiten wir Ihnen hierzu ein für Sie passendes Angebot. Kontaktieren Sie uns unter info@start-ggmbh.de